Im Rahmen der „Priener Geschichten“ lässt die Prien Marketing GmbH Einheimische zu Wort kommen, die die junge und alte Geschichte der Seegemeinde für den Leser ganz neu erfahrbar macht. Wer im Bayerischen Hof in Prien einkehrt, der merkt sofort: Hier steckt viel Leidenschaft drin. Nämlich die der Familie Estermann, welche das Hotel seit über hundert Jahren führt.
Prien – „Meine Mitarbeiter habe ich teilweise schon seit November nicht mehr gesehen“, erzählt Rolf Estermann. Der Geschäftsführer des Bayerischen Hofs in Prien klingt dabei deutlich betroffen. „Wir sind halt ein Familienbetrieb und haben auch zu unseren Angestellten ein enges Verhältnis. Da ist der momentane Zustand schon wirklich schwierig“, berichtet er weiter.
Doch trotz der schweren Zeit verliert der Hotelier nicht den Mut. Seit 2008 führt er den Bayerischen Hof in Prien bereits, damals haben er und seine Frau Friederike das Haus von seinen Eltern übernommen. Seiner Familie gehört das Hotel aber schon seit über hundert Jahren. „Mein Urgroßvater hat das Haus im Dezember 1905 gekauft. Damals war aber noch vieles anders, da gehörte auch noch ein großer Biergarten zum Hotel“, verrät der gelernte Koch und Hotelkaufmann.
Alte Gemäuer mit moderner Technik
Über die Jahrzehnte wurde der Bayerische Hof in Prien, dessen Hauptgebäude aus dem 17 Jahrhundert stammt, immer wieder umgebaut und renoviert. „2013 haben wir das Hotel quasi generalsaniert. Zum einen haben wir die Räumlichkeiten ausgebaut: Seitdem gibt es Tagungsräume, 63 Zimmer und eine Sauna mit Bergblick bei uns. Außerdem haben wir das Haus barrierefrei gestaltet. Und natürlich haben wir auch die Technik modernisiert: Früher haben wir etwa 150.00 Liter Heizöl verbraucht, heute versorgt uns das eigene Blockheizkraftwerk mit Strom“, berichtet Estermann von den Umbaumaßnahmen.
Diese Investitionen in seinen Bayerischen Hof in Prien sieht er auch als Beitrag zur Zukunft der ganzen Familie: Die beiden Söhne Yannick, 28, und Nicolai, 26, wollten zwar früher gern ihren eigenen Weg gehen, inzwischen schlägt aber auch ihr Herz für das Familien-Hotel. „Yannick hat den Beruf des Hotelfachmanns gelernt und ist also wirklich vom Fach. Nicolai hingegen hat eine kaufmännische Ausbildung gemacht, er packt also als ‘Quereinsteiger‘ mit an. Aber am Ende kennen beide von Kindesbeinen an den Hotelbetrieb“, verrät der stolze Vater.
Im Bayerischen Hof in Prien freut man sich auf Gäste
Die Gastfreundschaft und Leidenschaft, mit denen die Estermanns ihr Hotel führen, sind im ganzen Haus und in allen 63 Zimmern spürbar. Insgesamt gibt es im Bayerischen Hof in Prien am Chiemsee heute 120 Betten. Doch im Moment übernachten nur etwa sieben Gäste pro Woche hier, alle davon Geschäftsreisende. Die Estermanns verstehen die Krise aber auch als Chance: „Wir sehen das gerade als eine Art Testphase: Wir haben unser Haus digitalisiert. Die Geschäftsreisenden sind eine super Zielgruppe um Konzepte wie selbstständigen Check-in und Check-out auszuprobieren“, berichtet Estermann aus dem aktuellen Alltag. Zum Digitalisierungs-Programm des Hotels gehört auch der Instagram-Kanal: Dort gibt es regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen des Bayerischen Hofs.
„Aber wie sich die Situation auch entwickelt: Wir sind Dienstleister aus Leidenschaft, die Gastfreundschaft gehört einfach zu uns. Deswegen freuen wir uns, wenn wir unsere Gäste, sowohl die Einheimischen als auch die Urlauber, endlich wieder im Bayerischen Hof in Prien begrüßen dürfen.“