Im Rahmen der „Priener Geschichten“ lässt die Prien Marketing GmbH Einheimische zu Wort kommen, die die junge und alte Geschichte der Seegemeinde für den Leser ganz neu erfahrbar macht. Das Prienavera Strandbad ist eines der ältesten am Chiemsee, aber es hat bis heute nichts von seinem einzigartigen Charme verloren. 12.000 Badegäste verbrachten 2019, noch vor der Corona Pandemie hier einen Tag am Ufer des Chiemsees.
Prien – Generationen von Prienern verbinden mit dem Besuch des heutigen Prienavera Strandbades schöne Erinnerungen: an Kindertage, an die Zeit mit den ersten eigenen Kindern und schließlich an die mit den Enkeln im und am Wasser. Die Geschichte begann vor über 100 Jahren mit dem Strandbad Prien-Stock. Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der „Holzwurm“ errichtet, ein hölzernes Gebäude mit Umkleiden, das bis heute das Erscheinungsbild des Strandbades prägt. „Die Funktion und Architektur des „Wurmbaus“, der den Spiel- von dem Liegebereich trennt, ist genial,“ erklärt der ehemalige Betriebsleiter des Prienavera Erlebnisbades Andreas Freier, der sich mittlerweile in Ruhestand befindet. Eine Tatsache, die auch die Architekten von Zeller & Romstätter bei der Planung des neuen Hallenbades bedachten und im Zuge des Baus 1999 die alte Strandbadanlage sanierten. Auch die beiden Stege an der kleinen Landzunge, im genauen Abstand der Schwimmwettkampf-Distanz von 50 Metern, befinden sich seit Jahrzehnten an der gleichen Stelle. Bis Ende der 60er Jahre fanden hier im Wasser des Sees Schwimmkurse statt. Auf dem hinteren Badesteg thronte ein acht Meter hoher Sprungturm. Mit der Zeit konnten allerdings die Sicherheitsvorschriften nicht erfüllt werden und der Turm wurde in Etappen rückgebaut. Peter Keetman, der zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts in Deutschland zählt, hat den Sprungturm im Jahr 1952 für die Nachwelt festgehalten. Sein Werk war bis Januar 2020 im Rahmen der Ausstellung „keetman – fotografie & musik eine „priener“ künstlerfamilie“ in der Galerie im Alten Rathaus zu sehen. Andreas Freier, Diplomsportlehrer und geprüfter Meister für Bäderbetriebe, kann sich noch gut an seine Anfangszeit im Jahr 1995 erinnern. Zu dieser Zeit konnten die Besucher noch aus der schwindelerregenden Höhe von fünf Metern und von einem drei Meter hohen Sprungbrett in das kühle Nass des Chiemsees springen. „Der Bademeister begleitete die Geräuschkulisse des Strandbades mit den Rufen: fünf, drei, fünf …,“ erzählt Freier. „So konnte verhindert werden, dass es in der Luft oder im Wasser zu Kollisionen kommen konnte.“ Im Sommer 2019 wurde der komplette Steg erneuert. „Dabei war es uns wichtig, den Grundgedanken der Nachhaltigkeit umzusetzen. Die Rammpfähle der Untergrundkonstruktion sowie die Halterungen des Sprungbretts sind aus langlebigem Stahl.
Autor: Prien Marketing GmbH