Im Rahmen der „Priener Geschichten“ lässt die Prien Marketing GmbH Einheimische zu Wort kommen, die die junge und alte Geschichte der Seegemeinde für den Leser ganz neu erfahrbar macht. Christa Biere stellt Menschen dar: Mal verfremdet, mal humorvoll, mal realistisch. Ihre Werke zeigt sie unter anderem hinter ihrem Haus: Dort hat sie einen öffentlich zugänglichen Park, den Kunstgarten Prien, angelegt.
Prien – Kreativität ist so eine Sache – entweder man hat sie oder eben nicht. So zumindest die Überzeugung von denjenigen, die sich als unkreativ bezeichnen. Die Künstlerin Christa Biere ist da aber anderer Meinung: „Ich kann nicht malen‘ lasse ich nicht gelten“, erzählt sie lachend. Die bildende Künstlerin lernte ihr Handwerk bei bekannten Malern und Bildhauern. Sie lebte in Köln und Berlin, gründete Galerien und malt bis heute Bühnenbilder auf Gaze. Nun wohnt sie überwiegend in Prien und bietet in ihrem Garten Kurse zur Malerei und Bildhauerei an.
KUNST AUF 1.900 QUADRATMETERN
Wenn es bei ihren Kursteilnehmern mal nicht ganz so kreativ läuft, unterstützt Christa Biere auch gern. „Aus allem das man anfängt, kann man etwas machen”, ist sie überzeugt. Mit ihrer Hilfe schafft es also jeder Teilnehmer ihrer Kurse, ein Stückchen Kunst mit nach Hause zu nehmen. Inspiration für die Werke findet man in Christa Bieres Garten genug: Die gebürtige Kölnerin hat ihre beinahe 1.900 Quadratmeter große, parkähnliche Anlage in einen Kunstgarten verwandelt. Zwischen bunten Rhododendren und anderen Bäumen und Sträuchern warten ihre Plastiken und Installationen darauf, dass Priener und Urlauber sie entdecken. In ihrer „petite galerie“ in der Alten Rathausstraße gibt es zudem Bilder zum Thema „Rheingold“ zum Bewundern. Außerdem können Christa Bieres Werke im Rahmen der KunstZeit 2021 in Prien am Chiemsee noch bis 01. August bestaunt werden.
DIE GESTALTEN IM KUNSTGARTEN PRIEN
„Meine Inspiration ist der Mensch: Ich bilde das menschliche Dasein ab, vom größten Glück bis zur tiefsten Trauer“, erklärt sie. Die Figuren in ihrem Garten haben deswegen allesamt menschliche Formen, verbergen sich manchmal schemenhaft hinter einem Baum oder laufen in einer Reihe: „Auf zu neuen Ufern“ heißt zum Beispiel eine beliebte Installation der vielseitigen Künstlerin. Die sechs Figuren stellen unterschiedliche Emotionen dar, die die Erwartung auf etwas neues in uns Menschen hervorruft: Von der ungeduldigen Freude bis zum ängstlichen Zögern ist jedes Gefühl angedeutet. Andere Bronzen sind humoristische Abbildungen, kleine Persiflagen auf die Menschlichkeit: Wie zwei Oberkörper, deren Köpfe sich irritiert ansehen, während sie sich ein einziges Paar Beine teilen.
Die Kunst von Christa Biere ist so vielseitig wie die Künstlerin selbst. Umso schöner ist es, in ihrem Garten die unterschiedlichen Figuren zu entdecken und auf sich wirken zu lassen.