Das 1913 gegründete Museum Prien, direkt am Marktplatz gelegen, bietet spannende Einblicke in die Geschichte des westlichen Chiemgaus. Untergebracht im ehemaligen Handwerkerhaus Beim Mayerpaul beherbergt es eine bedeutende Sammlung zur Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde der Region.
Die angeschlossene Historische Galerie der Chiemseemaler mit Werken von Hugo Kauffmann, Maximilian Haushofer, Karl Raupp, Josef Wopfner, Hiasl Maier-Erding und Rudolf Sieck zeigen das Entstehen der Künstlerlandschaft Chiemsee auf, die in der Reihe der europäischen Künstlerkolonien seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz einnimmt. Bestandteil dieser Geschichte ist insbesondere auch die Kunst des 20. Jahrhunderts, die ab der ersten freien Kunstausstellung nach dem 2. Weltkrieg, im August 1945, in Prien gezeigt wurde, darunter der künstlerische Nachlass der Bildhaerin Marianne Lüdicke.
Es wurde 1913 gegründet und ist seit den 40er Jahren in einem Handwerkerhaus untergebracht, das die Annalen schon im 14. Jahrhundert erwähnen. Es präsentiert für den Chiemgau typische Zimmer. Andere Ausstellungsräume zeigen Spezielles wie die Fischerei, den Priener Hut und Chiemgauer Trachten. Es bietet Handwerkskunst, ein Biedermeierzimmer und religiöse Volkskunst. Neben Sonderausstellungen finden hier auch Brauchtumsveranstaltungen statt.
Verlängert bis Mitte 15. Mai 2025
Dorothea Stefula (1914 – 1997)
Es war ein kleines Paradies, das sich György und Dorothea Stefula in Osternach bei Prien ab 1955 schufen. Die „naive“ Kunst der Beiden ist an sich untrennbar miteinander verbunden, erstmals soll jedoch Dorothea Stefula alleine der Platz eingeräumt werden.
Geboren wurde Dorothea Hüter am 2.Februar 1914 in Hamburg. Nach ihrem Studium an der Landeskunstschule Hamburg arbeitete sie als freiberufliche Kinderbuchillustratorin. Ab 1943 am Chiemsee ansässig, entstanden hier zumeist kleinformatige Miniaturen einer heilen Welt. Ihre Vorliebe galt dem Kleinen, dem Unscheinbaren, dem Zerbrechlichen. Und doch weisen ihre oberflächlich gesehen idyllischen Bilder immer kleine Verletzungen auf. Also vielleicht doch ein „Paradies Lost. Dorothea Stefula verstarb am 27. Dezember 1997 in Prien.
Dorothea Stefula 1914 – 1997, Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, 1977,Öl auf Leinwand, Privatbesitz
07. Juni bis 10. August 2025
Rudolf Sieck 1877-1957 und seine
unbekannten Blumenstudien
Der gebürtige Rosenheimer Rudolf Sieck zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Künstlerlandschaft Chiemsee. Als Illustrator für die Zeitschriften Jugend und den Simplizissimus, als auch durch seine zahlreichen Farbradierungen für den Münchner Verlag Hanfstaengl wurde er überregional bekannt. Schon früh entstanden am Bodensee, im Inntal und am Samerberg und ab 1913 in Pinswang bei Prien seine lyrischen, graphisch durchgearbeiteten Landschaftsbilder.
Ab 1906 als Entwerfer und Porzellanmaler bei der königlichen Porzellanmanufaktur Nymphenburg schuf er vielfältige Porzellandekore. Berühmt sind hier die Landschaftsdarstellungen auf dem sog. Perlservice.
Für Nymphenburg entstanden aber auch zahlreiche Blumenstudien, vor allem von Feldblumen, die für Vasen und Serviceteile verwendet wurden.
Bisher völlig unbekannt waren die Skizzen, die das große Interesse des Künstlers an der Natur zeigen. Eine spannende Entdeckungsreise zu einer neuen künstlerischen Seite Rudolf Siecks.
Rudolf Sieck 1877 – 1957, Feldblumenstrauß, Enkaustik, 1936, Kunstsammlung Markt Prien (Ausschnitt)
30. August bis 26. Oktober 2025
Das Sammlungskonzept des Museums Prien im Spiegel von Neuerwerbungen
Die Historische Galerie der Chiemseemaler im Museum Prien zählt heute zu den wichtigsten öffentlichen Sammlungen mit Arbeiten der Künstlerlandschaft Chiemsee. Begonnen 1913, wurde in den letzten Jahren durch Schenkungen und Neuerwerbungen der Bestand stark erweitert und kann heute das künstlerische Schaffen in der Region entsprechend abdecken. Vom 19. Jahrhundert an, bis zur Gegenwart, mit Schwerpunkten auf die Künstlergruppen der Welle und der Frauenwörther, sowie der Kunst nach 1945, sind Werke zahlreicher regional und überregional bekannter Maler und Bildhauer vertreten.
Die Sonderausstellung stellt exemplarisch einige der wichtigsten Neuerwerbungen vor und geht gleichzeitig auf die heutige Museumsarbeit und das neue Sammlungskonzept ein.
Bernhard Klinckerfuß 1881 – 1940, Landschaft bei St. Florian, Öl auf Leinwand, um 1925, Kunstsammlung Markt Prien
28. November 2025 bis 18. Januar 2026
Spitzenbilder des 18. Jahrhunderts.
Zu den Kostbarkeiten der sog. Volkskunst zählen Spitzenbilder auf Pergament, die im 18. Jahrhundert wohl zumeist in Frauenklöstern, gefertigt wurden. Kennzeichnend für diese Andachtsbilder, die oftmals an hohe Standespersonen verschenkt wurden ist, dass sie mit einem Stichel und sehr spitzen Klingen aus dem Pergament geschnitten wurden. Mit der Auflösung der Klöster um 1800 und der Möglichkeit Spitzenbilder mittels Stanzen herzustellen verschwand diese außergewöhnliche Kunst.
Unsere Ausstellung zeigt rund 100, noch nie öffentlich gezeigte, Stücke dieser kleinen Preziosen aus Privatbesitz.
Pergamentbild, deutsch, Mitte 18. Jahrhundert, Privatbesitz
Das Priener Museum ist bis 26. Oktober täglich außer Montag von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Alle Feiertage außer Karfreitag und Ostersonntag geöffnet .
Flyer Heimatmuseum hier zum Download
Tel. +49 8051 92710, Fax +49 8051 60669
E-mail: kunstsammlung@prien.de
Heimatmuseum Prien
Valdagno-Platz 2
83209 Prien am Chiemsee
Tel. +49 8051 92710
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