Bergauf, bergab auf Wanderwegen und wenig befahrenen Sträßchen, ausgeschildert,
Gehzeit: ca. 3 Stunden, ca. 9 km bei einem Höhenunterschied von 70 Metern
Start: Beilhackparkplatz 1 (kostenpflichtig)
Wir spazieren vom Parkplatz auf einem kleinen Sträßchen in nördlicher Richtung zur Infotafel an der Obstverwertung Prien am Chiemsee, wo wir einen schönen Überblick über unsere Tour erhalten, die in Greimharting endet. Nun geht es auf der Dr.-Knorz-Straße ins Eichental, links und rechts begleitet von Obstbäumen, deren Namen darauf hinweisen, dass es sich hier um alte, bodenständige Sorten handelt. Auf einer Holzbrücke überqueren wir den Gebirgsfluss Prien, von dem die Marktgemeinde ihren Namen hat.
Danach geht unser Blick hinauf zur Wallfahrtskirche St. Salvator, zu der ein von der Künstlerin Christine Stadler gestalteter Kreuzweg hinaufführt. Wir wandern zur Staatsstraße vor und kommen auf der anderen Seite an einem kleinen Weinberg vorbei, der daran erinnert, dass im Mittelalter auch im Chiemgau Wein angebaut wurde. Linkerhand steht eine schöne Villa, in der Rudolf Sieck, ein prominenter Chiemseemaler, um 1900 gelebt und zahlreiche Werke geschaffen hat. Sieck bereicherte die berühmten Zeitschriften „Jugend“ und „Simplizissimus“ mit Illustrationen und fertigte zauberhafte Jugendstildekors für die Nymphenburger Porzellanmanufaktur an.
Der Ort Pinswang wurde 927 n. Ch. erstmals urkundlich erwähnt und ist damit erheblich älter als Prien, das erst 1158 in die Geschichte eintritt. Nun geht es ein Stück an der Straße entlang, bis wir nach links in einen Wald einbiegen, der sich nach Hörzing öffnet. Über Krinning wandern wir nach Greimharting hinauf, wobei wir auf einer Bank den malerischen Blick in die Berge genießen können. Gleich danach kommen wir an einem Edelkastanienbaum vorbei. Immer wieder treffen wir auf unserem Weg auf Bildstöcke, deren Heilige von dem in der Region sehr bekannten Maler Konrad Huber (1920 – 2015) stammen.In Greimharting scheint die Zeit stehen geblieben zu sein! Ein Dorfplatz mit einer jahrhundertealten Eiche, eine Kirche aus dem Mittelalter, wo alljährlich im November der Leonhardiritt stattfindet, ein Brunnen mit Brotzeitplatz und schmucke Häuserfassaden. An der Kirchenwand fallen uns riesige Quader auf, die vermutlich von einer Burg des Adelsgeschlechts stammen.
Unser Weg führt nun über Gänsbach und Bach nach Zacking hinunter, wo Kühe auf der Weide grasen und am Wegrand bunte Wiesenblumen wachsen. Durch einen schattigen Wald geht es danach zur Munzinger Linde, die schon über 100 Jahre alt ist. Mit Blick auf die Chiemgauer Berge wandern wir nach Arbing, wo ein alter Bauernhof und eine kleine Kapelle zu bewundern sind. Die stattlichen Bauernhöfe, die uns immer wieder auffallen, wurden alle zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, nachdem die Bauern aus leibeigenen Untertanen zu freien Grundbesitzern geworden waren. Über Siggenham geht es nun zur Grabelmühle hinunter, wo einst das Getreide für das Brot des Klosters Frauenchiemsee gemahlen wurde. Danach wandern wir am Gasthaus Schützenwirt (mit schönem Biergarten) vorbei und auf einer Fußgängerbrücke über die Prien zum Ausgangspunkt zurück.
Übrigens, wer bis zur Ratzinger Höhe auf 694 m mit herrlichem Ausblick hinauf wandern will, folgt ab Greimharting dem Wegweiser „Erlebnisweg Ratzinger Höhe“ (ca. 1 Stunde).